Vortrag im Heimat- und Kulturkreis: Berühmte Pfaffenhofener
27. November 2013
Ehrenbürger der Stadt
Stadtarchivar Andreas Sauer lud im Rahmen des monatlichen Treffens des Heimat- und Kulturkreises zu einer spannenden Zeitreise durch drei Jahrhunderte. Er stellte verschiedene Ehrenbürger und –Bürgerinnen sowie interessante Persönlichkeiten der Stadt in prägnanten Lebensläufen vor.
Andreas Sauer begann seinen kurzweiligen Vortrag mit dem 1705 geborenen Bierbrauersohn Anton Kramer. Der lebte mitten in einer unruhigen, von Kriegswirren gezeichneten Zeit. Als Mitglied es Jesuitenordens wirkte er unter anderem in München, Ingolstadt, Landshut und Neuburg an der Donau, zuletzt sogar als Hofprediger. Manche seiner Predigten sind ebenso erhalten wie diverse Schriften. Anton Kramer lebte im Spannungsfeld zwischen Glauben und Aufklärung, vor seinem Tod 1785 musste er noch das Verbot des Jesuitenordens miterleben. Er ist in St. Michael in München bestattet.
Georg Stadler, ein Gastwirtsohn aus Tiefenbach bei Passau kam erst 1820 nach Pfaffenhofen, blieb dort aber fast 50 Jahre. Sein Leben ist ein Beispiel für eine stabile Beamtenlaufbahn im Königreich Bayern. Er trug die schöne Berufsbezeichnung Unteraufschläger, also Finanzbeamter. Im damals recht beschaulichen Pfaffenhofen mit seinen 2.000 Einwohnern zeichnete sich der von den napoleonischen Kriegen geprägte Stadler durch Fleiß und Königstreue aus. Er hatte zahlreiche Ehrenämter inne, war engagiert im Vereinswesen der Stadt und wurde der erste Pfaffenhofener Ehrenbürger.
Die einzige Ehrenbürgerin der Stadt, Anni Kittenbach tauchte erst 1860 in Pfaffenhofen auf, wo sie im Alter von 52 Jahren den Mesner heiratete. Sie gründete 1871 die erste Kinderbewahranstalt und später weitere Stiftungen. Zu ihrem 80. Geburtstag wurde sie Ehrenbürgerin. Sie starb mit 87 Jahren in Pfaffenhofen, hatte lange Jahre in einer der Wohnungen im Rathaus gelebt.
1839 in Pfaffenhofen geboren wurde der Violinist und spätere Hofmusiker Karl Nast. Seine Eltern waren Stadttürmer und damit traditionell gute Musiker. Karl Nast heiratete eine Chorsängerin und hatte später bei Besuchen in seiner Heimatstadt einige Gastauftritte im Rathaussaal.
Ebenfalls vorgestellt wurde der 1908 geborene Kaufmannssohn und spätere Archäologe Hans Stock. Er studierte zunächst Geschichte und Philosophie, kam dann zu den Altertumswissenschaften, studierte in München, Berlin, Turin und London. Die erste Nachkriegszeit erlebte er in Pfaffenhofen, u.a. als Dolmetscher der Amerikaner, schon 1947 wurde er zunächst Dozent, 1952 dann Lehrstuhlinhaber am Ägyptischen Institut der Uni München. Er siedelte nach Starnberg über, dann nach Kairo. Professor Stock starb 1966 an einem Autounfall.
Leider wurden bislang keine Bilder dieser vorgestellten Ehrenbürger gefunden, lediglich von Professor Stock sind Fotos vorhanden.
Andreas Sauer gelang nicht nur ein fröhlicher, vielschichtiger Vortrag, bei dem die geschilderten Personen und ihr Wirken lebendig wurden, sondern auch ein Einblick in ganz unterschiedliche Epochen der letzten drei Jahrhunderte.
Bericht: Claudia Erdenreich
Stadtarchivar Andreas Sauer lud im Rahmen des monatlichen Treffens des Heimat- und Kulturkreises zu einer spannenden Zeitreise durch drei Jahrhunderte. Er stellte verschiedene Ehrenbürger und –Bürgerinnen sowie interessante Persönlichkeiten der Stadt in prägnanten Lebensläufen vor.
Andreas Sauer begann seinen kurzweiligen Vortrag mit dem 1705 geborenen Bierbrauersohn Anton Kramer. Der lebte mitten in einer unruhigen, von Kriegswirren gezeichneten Zeit. Als Mitglied es Jesuitenordens wirkte er unter anderem in München, Ingolstadt, Landshut und Neuburg an der Donau, zuletzt sogar als Hofprediger. Manche seiner Predigten sind ebenso erhalten wie diverse Schriften. Anton Kramer lebte im Spannungsfeld zwischen Glauben und Aufklärung, vor seinem Tod 1785 musste er noch das Verbot des Jesuitenordens miterleben. Er ist in St. Michael in München bestattet.
Georg Stadler, ein Gastwirtsohn aus Tiefenbach bei Passau kam erst 1820 nach Pfaffenhofen, blieb dort aber fast 50 Jahre. Sein Leben ist ein Beispiel für eine stabile Beamtenlaufbahn im Königreich Bayern. Er trug die schöne Berufsbezeichnung Unteraufschläger, also Finanzbeamter. Im damals recht beschaulichen Pfaffenhofen mit seinen 2.000 Einwohnern zeichnete sich der von den napoleonischen Kriegen geprägte Stadler durch Fleiß und Königstreue aus. Er hatte zahlreiche Ehrenämter inne, war engagiert im Vereinswesen der Stadt und wurde der erste Pfaffenhofener Ehrenbürger.
Die einzige Ehrenbürgerin der Stadt, Anni Kittenbach tauchte erst 1860 in Pfaffenhofen auf, wo sie im Alter von 52 Jahren den Mesner heiratete. Sie gründete 1871 die erste Kinderbewahranstalt und später weitere Stiftungen. Zu ihrem 80. Geburtstag wurde sie Ehrenbürgerin. Sie starb mit 87 Jahren in Pfaffenhofen, hatte lange Jahre in einer der Wohnungen im Rathaus gelebt.
1839 in Pfaffenhofen geboren wurde der Violinist und spätere Hofmusiker Karl Nast. Seine Eltern waren Stadttürmer und damit traditionell gute Musiker. Karl Nast heiratete eine Chorsängerin und hatte später bei Besuchen in seiner Heimatstadt einige Gastauftritte im Rathaussaal.
Ebenfalls vorgestellt wurde der 1908 geborene Kaufmannssohn und spätere Archäologe Hans Stock. Er studierte zunächst Geschichte und Philosophie, kam dann zu den Altertumswissenschaften, studierte in München, Berlin, Turin und London. Die erste Nachkriegszeit erlebte er in Pfaffenhofen, u.a. als Dolmetscher der Amerikaner, schon 1947 wurde er zunächst Dozent, 1952 dann Lehrstuhlinhaber am Ägyptischen Institut der Uni München. Er siedelte nach Starnberg über, dann nach Kairo. Professor Stock starb 1966 an einem Autounfall.
Leider wurden bislang keine Bilder dieser vorgestellten Ehrenbürger gefunden, lediglich von Professor Stock sind Fotos vorhanden.
Andreas Sauer gelang nicht nur ein fröhlicher, vielschichtiger Vortrag, bei dem die geschilderten Personen und ihr Wirken lebendig wurden, sondern auch ein Einblick in ganz unterschiedliche Epochen der letzten drei Jahrhunderte.
Bericht: Claudia Erdenreich
Autor: Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm
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