Bild von Hopenfeld Pfaffenhofen

Das erste Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts – eine Herausforderung für die Pfaffenhofener Bevölkerung

Schwarz-weiß Ansicht der Stadt aus dem Jahr 1815

Die aktuelle Weltlage stellt die Menschen in zahlreichen Ländern der Erde vor große, zum Teil existenzielle Herausforderungen. Kriegsgefahr, Klimawandel und die drohende Spaltung der Gesellschaft drohen, das gesellschaftliche Miteinander zu gefährden. Doch auch in früheren Zeiten standen die Menschen wiederholt vor aussichtslosen Situationen, die sie gemeinsam meistern und überwinden mussten.

Ein krisengeschütteltes Jahrzehnt

Der Bevölkerung Pfaffenhofens brachte der Beginn des 19. Jahrhunderts mannigfache Gefahren für das persönliche Überleben. Die Auseinandersetzungen zwischen den europäischen Großmächten und Einquartierungen von Soldaten, damit verbundene Belastungen und Epidemien prägten die Jahre 1792 bis 1815.

Im Jahr 1805 zogen unglaubliche 70.000 Soldaten durch die gerade einmal 1.600 Einwohner zählende Stadt. Die damit verbundenen Belastungen führten dazu, dass die arm gewordene Bevölkerung kaum etwas zu essen hatte und hoffen musste, bei Stadtpfarrer Franz Xaver Amberger noch ein Stück Brot zu erhalten.

Nach einer erneuten Notlage kam es 1811 zur Einrichtung einer „Rumford-Suppenanstalt“. Die von Benjamin Thompson, Graf von Rumford, entwickelte, preiswert herzustellende und nahrhafte Suppe konnte nun kostengünstig an die Armen der Stadt abgegeben werden. Großherzige Spender aus der Beamtenschaft und dem Bürgertum unterstützten die hier bis 1819 bestehende Einrichtung.

Krankheiten und Seuchen belasten die Menschen

Im Jahr 1800 grassierten das „schleichende Nervenfieber“ (Typhus), das einige Todesopfer forderte, bald darauf die rote Ruhr, die von Soldaten in die Stadt eingeschleppt wurde. 1805, zur Zeit erneuter Soldatendurchzüge, forderten die „Kindsblattern oder Pocken“ Opfer unter Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren. Ein schweres Schicksal erlitt im Folgejahr die Hafnerfamilie Dreer, die vom grassierenden Faulfieber und Typhus betroffen war und vier Todesfälle binnen weniger Monate zu beklagen hatte.

Der Brand von 1806 und der Zusammenhalt der Bürgerschaft

Zu allem Unglück traf die Stadt in der Nacht vom 19. auf den 20. Februar 1806 noch ein schweres Brandunglück, das beim Kramerbräu seinen Anfang nahm. Die Flammen drohten sich bereits auf die angrenzenden Gebäude auszubreiten, doch der Zusammenhalt der Menschen – darunter Frauen und Kinder, die in der Wasserreihe Eimer weiterreichten – verhinderte ein Ausgreifen des Feuers auf das Umfeld. Auch der Benefiziat und Schullehrer Simon Thaddäus Thiermayr half, indem er auf dem Dach eines Hauses sitzend den Einsatz des Spritzenschlauchs dirigierte. Weitere schwere Brände 1811 und 1813 forderten abermals das Miteinander der Gemeinschaft.

Mutmacher in Notzeiten

Zwei Beamte am Landgericht Pfaffenhofen erwiesen sich im beginnenden 19. Jahrhundert als Unterstützer und geradezu Motivatoren für die geplagte Bevölkerung. Landrichter Johann Georg Danzer und sein Oberschreiber Konrad Kopf richteten die durch Krieg und Brände geschädigte Bevölkerung wieder auf, animierten sie voller Zuversicht zum Durchhalten und gewannen viele für den Abschluss einer Brandversicherung gegen den Verlust ihres Heims. Nach den Krisenjahren gründeten engagierte Bürger Vereine wie den Lese- oder den Bürgerverein und verbreiteten in ruhiger werdenden Zeiten Aufbruchsstimmung.

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