Artur Becker stellt seine Novelle „Sieben Tage mit Lidia“ auf der Pfaffenhofener Lesebühne vor
13. Oktober 2015
Freiheit, Immigration und Liebe waren die Themen, die die Lesung von Artur Becker in der Bierwirtschaft „Alte Eiche“ am vergangenen Freitag, den 9. Oktober, bestimmten. Der deutsch-polnische Autor stellte dort seine Novelle „Sieben Tage mit Lidia“ vor. Anschließend fand eine offene Gesprächsrunde mit Kulturreferent Steffen Kopetzky statt, der als Moderator durch den Abend führte.
In dieser Gesprächsrunde gingen Steffen Kopetzky und Artur Becker der Frage nach, was es für einen osteuropäischen Dichter und Schriftsteller bedeutet seine Heimat zu verlassen. Eine Frage, mit der sich auch Andrzej, die Hauptfigur der Novelle, beschäftigen muss. Der polnische Dichter Andrzej hält sich auf Einladung eines Freundes in Venedig auf – zeitgleich wird in seiner Heimat das Kriegsrecht ausgerufen. Während sein Aufenthaltsvisum abläuft, gerät er immer tiefer in das Dilemma zwischen Heimat und Freiheit, Familie und Leidenschaft. Der Dichter muss sich entscheiden, ob er in Italien Asyl beantragen und bei seiner Affäre Lidia bleiben will und damit seine Heimat verraten soll, oder ob er zurück nach Polen zu seiner Familie geht.
Der „Verrat“ an seinem Land begann zu UdSSR-Zeiten für einen osteuropäischen Schriftsteller allerdings schon vor der Emigration, so Becker im Gespräch. Ein polnischer Schriftsteller musste eine westliche Sprache lernen, um von seiner Arbeit leben zu können. Das Erlernen der Grammatik und des Vokabulars reiche jedoch nicht aus. Um als Autor in einer anderen Sprache tätig zu sein, müsse man sich auch kulturelle Hintergründe und Eigenheiten aneignen, um Bezugspunkte für die Leser in seiner Arbeit schaffen zu können. Die Frage, die sich Andrzej stellen müsse, erklärte Becker, sei also die Frage, ob er sich auf eine andere, in dem Fall westliche, Denkweise einlassen wolle.
Der Kontrast der westlichen und osteuropäischen Denkweise in den 1980er Jahren wird in der Novelle „Sieben Tage mit Lidia“ von der Stadt Venedig verdeutlicht. Das prunkvolle Venedig...
In dieser Gesprächsrunde gingen Steffen Kopetzky und Artur Becker der Frage nach, was es für einen osteuropäischen Dichter und Schriftsteller bedeutet seine Heimat zu verlassen. Eine Frage, mit der sich auch Andrzej, die Hauptfigur der Novelle, beschäftigen muss. Der polnische Dichter Andrzej hält sich auf Einladung eines Freundes in Venedig auf – zeitgleich wird in seiner Heimat das Kriegsrecht ausgerufen. Während sein Aufenthaltsvisum abläuft, gerät er immer tiefer in das Dilemma zwischen Heimat und Freiheit, Familie und Leidenschaft. Der Dichter muss sich entscheiden, ob er in Italien Asyl beantragen und bei seiner Affäre Lidia bleiben will und damit seine Heimat verraten soll, oder ob er zurück nach Polen zu seiner Familie geht.
Der „Verrat“ an seinem Land begann zu UdSSR-Zeiten für einen osteuropäischen Schriftsteller allerdings schon vor der Emigration, so Becker im Gespräch. Ein polnischer Schriftsteller musste eine westliche Sprache lernen, um von seiner Arbeit leben zu können. Das Erlernen der Grammatik und des Vokabulars reiche jedoch nicht aus. Um als Autor in einer anderen Sprache tätig zu sein, müsse man sich auch kulturelle Hintergründe und Eigenheiten aneignen, um Bezugspunkte für die Leser in seiner Arbeit schaffen zu können. Die Frage, die sich Andrzej stellen müsse, erklärte Becker, sei also die Frage, ob er sich auf eine andere, in dem Fall westliche, Denkweise einlassen wolle.
Der Kontrast der westlichen und osteuropäischen Denkweise in den 1980er Jahren wird in der Novelle „Sieben Tage mit Lidia“ von der Stadt Venedig verdeutlicht. Das prunkvolle Venedig...
Autor: Kulturamt Pfaffenhofen
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