Archäologe aus Leidenschaft
28. Februar 2016
Rund 50 Zuhörer aller Altersgruppen - von 10 bis über 90 - kamen auf Einladung des Heimat- und Kulturkreises Pfaffenhofen zum Vortrag des Archäologen Bernd Kriens M.A. in den Hofbergsaal. Ohne Honorar, aus reiner Begeisterung, informierte er die gespannten Zuhörer sowohl über jüngste Entwicklungen seiner Wissenschaft als auch über seine Grabungen auf dem Areal des ehemaligen Café Herb und auf angrenzenden Flächen. Ausdrücklich bedankte er sich für die Unterstützung und Geduld der Grundstückseigentümer Familie Nischwitz und der beauftragten Baufirma.
Von den modernen Aspekten der archäologischen Forschung hebt er zwei hervor: ihren Beitrag zur medizinischen Forschung und zur Klimaforschung. Am meisten interessierte die Zuhörer naturgemäß, was Bernd Kriens über seine Ausgrabungen in Pfaffenhofen erzählte.
Farbschattierungen im Erdreich und Füllmaterial in Pfostenlöchern beweisen, dass es vor dem großen Brand von 1388 mindestens zwei Pfostenhäuser auf dem Herb-Areal gab, die ungewöhnlicherweise mit Ziegeln gedeckt waren. So lässt sich auf ein Stadtbild mit vielen kleinen, fachwerkähnlichen Häuschen und verwinkelten Gassen schließen. Brandspuren, eine Pfeilspitze und ein Reitersporn belegen, dass der Ort bei kriegerischen Auseinandersetzungen dem Feuer zum Opfer gefallen war.
Zusammenfassend veranschaulichte der Ostberliner Bernd Kriens den gesellschaftlichen Sinn der Archäologie mit einem historischen Beispiel: Der Zweite Weltkrieg habe in Brandenburg durch Bomben eine ganze Kultur bis auf die Wurzeln vernichtet, danach habe das sozialistische DDR-Regime auch die geistige Kultur hinweggefegt. Dadurch seien die Bezüge zur Vergangenheit gekappt worden. Diesen Identitätsverlust macht er verantwortlich für die Tatsache, dass die Menschen diese Region verlassen und nicht wiederkehren. Eine Aufgabe der Archäologie sei es, Kultur zu dokumentieren in einer sich verändernden Welt.
Deshalb plädiert er unbedingt für ein Museum in Pfaffenhofen, in dem die Stadt ihre Kultur dokumentieren kann, nicht nur die vergangene, sondern auch die der Gegenwart.
Genaueres auf www.hkk-paf.de unter "Neues".
Von den modernen Aspekten der archäologischen Forschung hebt er zwei hervor: ihren Beitrag zur medizinischen Forschung und zur Klimaforschung. Am meisten interessierte die Zuhörer naturgemäß, was Bernd Kriens über seine Ausgrabungen in Pfaffenhofen erzählte.
Farbschattierungen im Erdreich und Füllmaterial in Pfostenlöchern beweisen, dass es vor dem großen Brand von 1388 mindestens zwei Pfostenhäuser auf dem Herb-Areal gab, die ungewöhnlicherweise mit Ziegeln gedeckt waren. So lässt sich auf ein Stadtbild mit vielen kleinen, fachwerkähnlichen Häuschen und verwinkelten Gassen schließen. Brandspuren, eine Pfeilspitze und ein Reitersporn belegen, dass der Ort bei kriegerischen Auseinandersetzungen dem Feuer zum Opfer gefallen war.
Zusammenfassend veranschaulichte der Ostberliner Bernd Kriens den gesellschaftlichen Sinn der Archäologie mit einem historischen Beispiel: Der Zweite Weltkrieg habe in Brandenburg durch Bomben eine ganze Kultur bis auf die Wurzeln vernichtet, danach habe das sozialistische DDR-Regime auch die geistige Kultur hinweggefegt. Dadurch seien die Bezüge zur Vergangenheit gekappt worden. Diesen Identitätsverlust macht er verantwortlich für die Tatsache, dass die Menschen diese Region verlassen und nicht wiederkehren. Eine Aufgabe der Archäologie sei es, Kultur zu dokumentieren in einer sich verändernden Welt.
Deshalb plädiert er unbedingt für ein Museum in Pfaffenhofen, in dem die Stadt ihre Kultur dokumentieren kann, nicht nur die vergangene, sondern auch die der Gegenwart.
Genaueres auf www.hkk-paf.de unter "Neues".
Autor: Heimat- und Kulturkreis Pfaffenhofen a.d.Ilm
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