Aktiv beim Klimaschutz – Jetzt mitmachen bei der Klimaschutzallianz Pfaffenhofen
21. Juli 2015
Stopp CO2 – dieses Motto gilt in Pfaffenhofen schon länger. Beim Klimaschutz gehört die Stadt zu den Vorreitern. Doch es soll noch weniger Kohlendioxid von Pfaffenhofen aus in die Atmosphäre gehen. Dazu können alle Privatpersonen, Unternehmen und Vereine beitragen: Die Stadt ruft eine Klimaschutzallianz ins Leben als Netzwerk aller „Klimaaktiven“. Dabei sein ist ganz einfach mit einem persönlichen Klimaschutzprojekt.
Pfaffenhofen ist einen Schritt voraus beim Klimaschutz: Dank des Biomasse-Heizkraftwerks hat man bereits 2001 als erste deutsche Kommune das Klimaschutzziel aus dem Kyoto-Protokoll übertroffen. Bei den LivCom-Awards 2011 wurde Pfaffenhofen nicht nur als besonders lebenswert ausgezeichnet. Für „vorbildliches Umweltmanagement“ gab es einen Sonderpreis.
Ziel: CO2-Ausstoß halbieren
Die Stadt will auch künftig vorangehen: 2012 wurde gemeinsam mit vielen engagierten Bürgern ein Integriertes Klimaschutzkonzept erarbeitet und 2013 die Klimaschutzinitiative gestartet. Das ehrgeizige Ziel: Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen mehr als halbiert werden – auf drei Tonnen je Bürger. Schon jetzt liegt Pfaffenhofen mit 6,6 Tonnen weit unter dem Bundesdurchschnitt von 9,8 Tonnen. Das langjährige Engagement von Bürgern und Unternehmern und insbesondere des Energie- und Solarvereins in Sachen Klimaschutz hat den Grundstein für die gute Ausgangslage in Pfaffenhofen gelegt.
Der Aktionsplan des Klimaschutzkonzeptes sieht rund 30 konkrete Maßnahmen bis 2017 vor. Dabei geht es u. a. um die Sanierung von Gebäuden, Energieeffizienz im Gewerbe, Erneuerbare Energien und den Verkehr. Um die Umsetzung kümmert sich die städtische Klimaschutzmanagerin. Kathrin Merkert hat im September 2014 ihre Stelle angetreten, die aus Mitteln des Bundesumweltministeriums gefördert wird.
Klimaschutz lohnt sich
Doch warum soll sich eine Kleinstadt wie Pfaffenhofen überhaupt für den Klimaschutz einsetzen? Neben dem Imagegewinn als „Green City“ sind es handfeste ökonomische Gründe. Häufig lohnen sich Verbesserungen beim CO2-Ausstoß önnen allein durch die Einführung eines Energiemanagements Verbrauch und Kosten um fünf bis zehn Prozent gesenkt werden. Für die Stadt Pfaffenhofen bedeutet das eine jährliche Kostenminderung von rund 100.000 Euro.
Ein weiteres Beispiel, wo sich Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit verbinden, ist die Photovoltaik. Aus dem Klimaschutzbudget der Stadt wurde eine Sonnenstrom-Anlage auf dem neuen Dach des Eisstadions errichtet. Sie versorgt nun – je nach Jahreszeit – die beiden Großverbraucher Freibad bzw. Eisstadion mit und spart jährlich 125 Tonnen CO2. Mit über 1.500 Quadratmetern Modul-Fläche handelt es sich um die bislang größte städtische PV-Anlage. Die Errichtung von Photovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden ist ein wichtiger und nach außen hin gut sichtbarer Bestandteil des Klimaschutzkonzepts.
Klimaschutz probieren bei Stadtradeln und Kindermeilen
Die Stadt Pfaffenhofen ist also dabei, ihre Hausaufgaben in Sachen Klimaschutz zu machen. Um das Klimaschutzziel zu erreichen, sollen nun alle Privatleute, Unternehmen und Vereine aktiv mithelfen. In vielen kleinen Aktionen konnten die Pfaffenhofener in den letzten Wochen schon einmal hineinschnuppern, was es heißt, Klimaschützer zu sein. So sollten sie mit dem „Stadtradeln“ motiviert werden, das Auto öfter stehen zu lassen und Alltagswege mit dem Fahrrad zurückzulegen. Um Mobilität ging es auch bei der soeben beendeten Aktion Kindermeilen. 550 Mädchen und Buben in sieben Pfaffenhofener Kitas sind mit Fahrrad oder zu Fuß zum Kindergarten gekommen. Die Kleinen haben sich zudem mit weiteren Umweltthemen beschäftigt wie Energiesparen oder regionalen Lebensmitteln.
Klimaaktive Privatleute, Unternehmen und Vereine
Nun ist die nächste Stufe geplant: die Gründung der Klimaschutzallianz Pfaffenhofen. Sie ist das Netzwerk aller „Klimaaktiven“ und soll dem Thema eine starke Stimme in der Stadtgesellschaft geben. Vor allem aber will sie zeigen: Klima schützen kann jeder – und es kommt auf jeden an. Um Mitglied zu werden verpflichtet man sich zu einer selbst gewählten Klimaschutzaktion. Dies kann etwas einmaliges, relativ einfaches sein, wie der Wechsel zu Ökostrom. Möglich ist auch ein Projekt, das man das ganze Jahr über verfolgt. Auf der Vorschlagsliste stehen z. B. „Ich lege Strecken, die kürzer als zwei Kilometer sind, mit dem Rad oder zu Fuß zurück“ oder „Ich esse einmal in der Woche fleischlos“. Büros können auf Drucker- und Toilettenpapier mit dem „blauen Engel“ umstellen. Willkommen sind natürlich auch „große“ Beiträge wie „Ich baue ein Passivhaus“. Möglich ist alles, was der Reduzierung von CO2 zu Hause, bei der Arbeit oder unterwegs dient, ob im Bereich Energiesparen, erneuerbare Energien, energetische Gebäudesanierung, klimaschonende Mobilität oder Produktions-, Konsum- und Ernährungsweisen.
Stopp CO2 – ich bin dabei
Dabei sein kann jeder, der in Pfaffenhofen lebt, in die Schule geht oder arbeitet, auch Unternehmen, Betriebe oder Vereine. Wer will, kann sein Engagement im PAF und DU-Bürgermelder öffentlich machen (http://buergermelder.pafunddu.de). Durch die „lebenden Vorbilder“ sollen weitere CO2-Stopper motiviert und auf gute Ideen für Klimaaktivitäten gebracht werden.
Die Anmeldung zur Klimaschutzallianz ist ab sofort möglich. Die offizielle Gründung wird beim Klimaschutztag am 17. Oktober erfolgen. An diesem Tag gibt es außerdem Informationsstände, Besichtigungen von Einrichtungen wie der Kita Ecolino oder dem Klärwerk sowie einen Festabend mit der Verleihung der Klimaschutzpreise.
Alles Wissenswerte zur Klimaschutzallianz wird bei einer PAF und DU-Bürgerkonferenz am 27. Juli vorgestellt (siehe Infos). Klimaschutzkonzept, Energiebericht und die Teilnahmeerklärung zur Klimaschutzallianz gibt es unter www.pfaffenhofen.de/klimaschutz.
Vorschläge für persönliche Klimaschutzprojekte
Um bei der Klimaschutzallianz dabei zu sein, kann jeder sein persönliches Klimaschutzprojekt frei wählen. Zur Anregung haben Klimaschutzmanagerin Kathrin Merkert und Vertreter der Arbeitsgruppen aus den Klimaschutzschutzkonferenzen eine Vorschlagsliste erarbeitet. Hier ein Auszug:
Ich wechsle mit meiner Familie von einem konventionellen Stromanbieter zu einem Ökostromanbieter (660 kg CO2/Person).
Ich lege Strecken, die kürzer als zwei Kilometer sind, im nächsten Jahr mit dem Rad oder zu Fuß zurück (200 kg CO2/Person).
Ich kaufe kein Mineralwasser in Flaschen, sondern trinke Leitungswasser (70 kg CO2/Person).
Ich tausche meine Heizungspumpe gegen eine Hocheffizienzpumpe.
Ich errichte eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von ____ kWp (ca. 550 kg CO2/kWp).
Ich beteilige mich an einer Erneuerbare-Energien-Anlage.
Ich stelle Druckerpapier, Taschentücher und Toilettenpapier um auf Recyclingpapier mit dem blauen Engel.
Ich gleiche die Klimawirkung meiner Urlaubsreise bei atmosfair aus.
Ich schaffe mein Auto ab.
Ich baue ein Passivhaus.
Ich trockne meine Wäsche zukünftig nicht mehr elektrisch.
Ich habe bereits eine Photovoltaik-Anlage und schalte Spülmaschine, Waschmaschine und Trockner nur noch bei Sonnenschein ein.
Ich senke die Raumtemperatur im Winter um 1° Celsius ab.
Ich habe ein Elektro-Fahrrad und fahre künftig alle Strecken, die kürzer als 10 Kilometer sind, mit dem Fahrrad.
Ich erstelle eine CO2-Bilanz (für mich/für meinen Betrieb) und verpflichte mich, diese innerhalb eines Jahres um ____ % zu reduzieren.
Ich stelle um auf Mehrweg und verwende künftig keine Einweg-Pfandflaschen, Tetra-Paks und Getränke-Dosen mehr.
Ich nehme eine Energieberatung zum Thema _________ in Anspruch (z.B. Einfamilienhaus, Heiztechnik, Lüftung, Kältetechnik….).
Ich dämme mein Haus und installiere eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung.
Ich esse an einem Tag der Woche fleischlos.
Ich investiere in eine ökologische Geldanlage.
Klimaschutz ist Heimatschutz. Mach mit!
Statement von Andreas Herschmann, Referent für Energie und Klimaschutz im Stadtrat
Klimaschutz betrifft uns alle! Die weltweite Klimaveränderung und auch die gehäuft auftretenden Unwetterereignisse in unserer Region stellen uns alle vor große Herausforderungen. Auch wir in Pfaffenhofen können einen Teil dazu beitragen, um Schlimmeres zu verhindern!
Unser Ziel ist die Halbierung unseres CO2-Ausstoßes bis 2030! Doch das können wir in Pfaffenhofen nur erreichen, wenn sich alle Bürgerinnen und Bürger beteiligen. Ob Unternehmen, Privatperson oder Organisation, jede und jeder kann seinen/ihren Beitrag dazu leisten – mit kleinen und mit großen Aktionen.
Ein wichtiger Schritt zu diesem Ziel ist das vom Stadtrat beschlossene Integrierte Klimaschutzkonzept zur CO2-Minderung. In enger Zusammenarbeit mit über 100 Bürgerinnen und Bürgern aus verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen wurde ein vielfältiger Maßnahmenkatalog beschlossen. Dieser soll unterstützt von der Gründung einer Klimaallianz, einem freiwilligen Zusammenschluss aller Pfaffenhofener Klimaschützer weiter entwickelt werden. Mit dem neuen Natur- und Energiepark des Energie- und Solarverein auf dem Gelände des Stockerhofs gibt es für alle Bürger die Möglichkeit sich jederzeit zu den Themen Energie und Klimaschutz zu informieren.
Andreas Herschmann
Referent für Energie und Klimaschutz im Stadtrat
Die Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm erhält für das Vorhaben „03KS5899 Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes“ über einen Zeitraum von 40 Monaten Fördermittel des Bundesumweltministeriums. Die bürokratische Abwicklung des Fördervorhabens erfolgt dabei in Zusammenarbeit mit dem Projektträger Jülich – nähere Informationen unter www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen.
Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
Autor: Klimaschutzinitiative Pfaffenhofen
Bitte klicken Sie hier, um den vollständigen Beitrag bei PAFundDU zu öffnen.