Hopfenland Hallertau
Die Stadt Pfaffenhofen liegt in der Hallertau - auf gut Bayerisch Holledau - dem größten zusammenhängenden Hopfenanbaugebiet der Welt. Hier gibt es das, wie die Bierbrauer es nennen, "Grüne Gold" in Hülle und Fülle!
In Hüll, einem kleinen Ort mitten in der Hallertau (in der Nähe von Wolnzach), befindet sich das Hopfenforschungszentrum. Hier werden in Zusammenarbeit mit dem Freistaat Bayern der Hopfenanbau und die verschiedensten Produktionsmethoden immer weiter optimiert und modernisiert. Auch neue Zuchtsorten weerden hier entwickelt.
Mehr als 16 solcher Sorten kann man bislang schon unterscheiden: Vom Aromahopfen bis hin zum Hochalphahopfen, in der Hallertau gibt es nichts, was es nicht gibt – und nirgends gibt es mehr: So sind über 80 Prozent des gesamten deutschen Hopfenanbaus im Herzen Bayerns konzentriert.
Jedes Jahr im April werden die jungen Hopfenpflanzen an Drahte angeleitet, an denen sie sieben Meter in die Höhe wachsen. Pro Rebe bilden sich zwischen 5.000 und 10.000 Dolden, die dann traditionellerweise Ende August geerntet und getrocknet werden.
Der Hallertauer Hopfen wird in über 100 Länder der Welt exportiert – fast immer aus dem gleichen Grund: Denn tatsächlich werden knapp 99 Prozent der Hopfenernte für das Bierbrauen verwendet. Für eine Mass Bier, also für einen Liter des beliebten Gerstensaftes, wird aber nur ein Gramm Hopfen benötigt.
Das traditionelle Reinheitsgebot legt die Inhaltsstoffe ganz genau fest: So dürfen für die Bierherstellung ausschießlich Malz, Hefe, Wasser und Hopfen verwendet werden.
Dieses beliebte Gemisch hat übrigens eine lange Tradition. Aber während die Bierherstellung in Deutschland erstmals um das Jahr 860 erwähnt wurde, haben die Ägypter und Babylonier schon um einiges früher Bier gebraut. Und auch die Römer wussten den Genuss eines kühlen Bieres scheinbar zu schätzen. Bei ihnen trug der Hopfen aber noch den entsprechenden lateinischen Namen „humulus lupulus“.
Doch obwohl diese Pflanze seit jeher in erster Linie mit Bier in Verbindung gebracht wird, kann sie noch mehr: Dem Hopfen wird nämlich auch eine beruhigende Wirkung zugeschrieben, was vor allem an den enthaltenen Bitterstoffen liegt. So wurde der Hopfen im Jahr 2007 auch zur "Arzneipflanze des Jahres“ ernannt.
Gesund, lecker und außerdem DAS Wahrzeichen der Hallertau – da bleibt wohl nur noch ein Wunsch: Hopfen und Malz, Gott erhalt’s!