Fahrradkonzept und Radlradar
2015 nahm die Stadt Pfaffenhofen zum ersten Mal an der vom Klimabündnis ins Leben gerufenen Aktion STADTRADELN teil. Bei dieser Kampagne geht es darum, möglichst viele Menschen zum Umsteigen auf das Fahrrad als alltägliches Fortbewegungsmittel zu bewegen und dadurch einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Insgesamt waren in den drei Aktionswochen vom 6. bis 26. Juli 2015 320 Pfaffenhofener Radler und Radlerinnen aktiv und haben in dieser Zeit zusammen fast 96.000 Kilometer mit dem Fahrrad zurückgelegt. Umgerechnet auf den CO2-Ausstoß eines Mittelklasse-Wagens konnten auf diese Weise mehr als 13.800 kg CO2 im Aktionszeitraum vermieden werden.
Zusätzlich zur Bewusstseinsbildung und dem Wettstreit der teilnehmenden Teams um die meisten Radlkilometer nahm die Stadt Pfaffenhofen die Aktion STADTRADELN zum Anlass, ihre BürgerInnen zur Radverkehrssituation in Pfaffenhofen zu befragen. Dazu wurde im PAFundDU-Bürgermelder ein sogenanntes „Radlradar“ eingerichtet, in dem Anmerkungen und Anregungen zu den Radwegen/kombinierten Rad- und Fußwegen sowie den Radabstellanlagen in und um Pfaffenhofen eingetragen werden konnten. Eintragungen waren ab Anfang Juli bis Ende August möglich.
Insgesamt wurden in diesem Zeitraum 67 Eintragungen im Radlradar vorgenommen. Dabei wurde hauptsächlich auf Gefahrenstellen im Stadtgebiet hingewiesen. Eine Eintragung bezog sich auf einen Radweg außerhalb des Stadtgebietes – dieser Hinweis wurde an die betroffene Nachbargemeinde weitergeleitet. Zwei Eintragungen gaben positive Rückmeldungen in Form von Lob zu bestimmten Radweg-Abschnitten. Zusätzlich zu den Eintragungen im Radlradar wurden von Seiten des ADFC Pfaffenhofen weitere Gefahrenstellen bzw. Verbesserungsvorschläge zur Radinfrastruktur in Pfaffenhofen vorgebracht..
Von den mehr als 70 eingereichten Verbesserungsvorschlägen und Anmerkungen zur Radinfrastruktur in Pfaffenhofen können weniger als zehn aufgrund bestehender Vorschriften aktuell nicht geändert werden. Der größte Teil der Anregungen wurde an die zuständigen Stellen zur Prüfung weitergeleitet bzw. es konnten bereits Klein-Maßnahmen zur Verbesserung der Situation für die Radlfahrer umgesetzt werden. Sechs konkrete Maßnahmen aus dem Radlradar fließen ein in das Fahrrad-Sofortmaßnahmen-Paket, das derzeit von einem Ingenieurbüro für die Stadt Pfaffenhofen ausgearbeitet wird und für dessen Umsetzung im Haushalt 2016 bereits Mittel eingestellt wurden. Zusätzlich wird geprüft, welche der im Sofortmaßnahmen-Paket aufgeführten Maßnahmen im Rahmen der sogenannten Kommunalrichtlinie förderfähig sind. Für diese Maßnahmen sollen dann – nach Beschluss der Umsetzung des Sofortmaßnahmen-Pakets durch den Pfaffenhofener Stadtrat – bis Ende März 2016 entsprechende Fördergeldanträge gestellt werden.
Alle Anregungen, die auf einen längerfristigen Umbau der Verkehrswege abzielen, sollen im Rahmen der Erstellung des Pfaffenhofener Verkehrsentwicklungsplanes – der aktuell im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplanes entwickelt wird – von den Planern geprüft und in den Arbeitskreisen sowie im Rahmen der vorgesehenen Bürgerbeteiligung diskutiert werden.