Natürlicher Klima- und Artenschutz
04. August 2024
Die Klimakrise ist längst auch in Pfaffenhofen angekommen. Extreme Wetterereignisse werden häufiger: Hitzewellen und Dürren auf der einen, Starkregen und Überflutungen auf der anderen Seite. Und immer mehr Arten gehen unwiederbringlich verloren, die Natur hat immer weniger Raum, Ökosysteme sind stark gestört. Die menschengemachte ökologische Doppelkrise aus Erderhitzung und Artenaussterben gefährdet unsere Lebensgrundlagen hier vor Ort. Durch die Erderhitzung verändern sich Lebensbedingungen schneller als sich Ökosysteme anpassen können. Umgekehrt setzen degradierende Ökosysteme, wie Wälder oder Moore, innerhalb kurzer Zeit große Mengen Kohlenstoff frei, den sie zuvor über Jahrtausende gebunden haben. Das verstärkt die Klimakrise. Deshalb gilt es, beide Umweltkrisen entschlossen zu bekämpfen und gleichzeitig für die unvermeidbaren Auswirkungen der Klimakrise vorzusorgen. Genau das leistet der InterKulturGarten Pfaffenhofen an der Ilm auf seinem fast 1 ha großen Gelände fast mitten in Stadt. Innerstädtisch sorgt der Gärten unmittelbar für ein besseres Klima inmitten von Asphalt und anderen Versieglungen, für bessere Luft und angenehmere Temperaturen.
Die Vielfalt seiner Pflanzen schließt Bäume, Sträucher und Hecken mit ein. Die Bäume spenden wertvollen Schatten. Über die Blätter verdunsten sie Wasser und sorgen auf diese Weise für feuchte, kühle Luft. Zudem produzieren sie Sauerstoff und speichern Kohlenstoff, den sie zuvor in Form von Kohlendioxid aus der Luft entnommen haben. Sträucher und Hecken, die den Garten umranden, halten außerdem den Wind ab. Wiesenflächen mit heimischen Wildblumen und Wiesengräsern haben tief reichende Wurzeln und überstehen auch trockene Perioden besser als in intensiv gepflegter, artenarmer Rasen. Außerdem brauchen sie kaum Pflege.
Der InterKulturGarten ist als Natur-Schau-Garten zertifiziert. Dazu mussten u.a. folgende Kriterien erfüllt werden: Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide, Verzicht auf chemisch-synthetische Dünger und Verzicht auf Torf.
Das Grundgerüst der Bepflanzung muss aus heimischen und ökologisch wertvollen Arten bestehen. Ein Großteil der Fläche ist nicht versiegelt. Bewegung und gemeinsames Spiel ist auf Grünflächen möglich. Eine Vielfalt an Lebensräumen, wie auch Trockenmauer, Lesesteine, Todholz, Sandarium und Wasserstelle, tragen zum Erhalt der Biodiversität bei.
Somit leistet der InterKulturGarten einen beachtenswerten Beitrag zum Natürlichen Klimaschutz, der Klima- und Naturschutz verbindet, der Natur bewahrt und sie wiederherstellt und dreifach wirkt: gegen Erderhitzung, gegen Artenaussterben und gegen die Folgen der Klimakrise vorsorgt. 2021 wird der Gestaltungsgemeinschaft InterKulturGarten der Jurypreis für Nachhaltigkeit von der Stadt Pfaffenhofen verliehen. Ebenfalls 2021 wurde der als LEADER-Projekt geförderte aus 60 Lehr- und Schautafeln bestehende LebensRaumErlebnisPfad eröffnet.
Anmeldung für Führungen im IKG unter 08441-72023 (AB). Thema: Klima- und Artenschutz im Naturgarten. Mögliche Termine an den Samstagen in den Monaten September und Oktober. Dauer ca. 75 Minuten. Beginn: 11 Uhr. Nur nach Voranmeldung! Für Kleingruppen sind Führungen auch nach anderer Terminvereinbarung möglich.
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